Montag, 6. April 2009

Online Poker und PokerNews Seiten auf schwarzer Liste

Die schwarze Liste der australischen Kommunikations- und Medien Behörde (ACMA) wurde im Internet auf Wikileaks veröffentlicht. Das Peinliche daran – es stehen nicht nur Seiten mit kriminellen oder fragwürdigen Inhalten auf der Liste, sondern auch Youtube, Wikipedia Seiten, Online Poker Seiten. Das bringt die Regierung in Erklärungsbedarf, handle es sich hier doch eindeutig um Zensur.

Traurige Nachrichten für die lebhafte Pokerszene in Down-Under. 2.400 Internetseiten waren es, die auf der schwarzen Liste der Australian Communications and Media Authority (ACMA), standen und auf Wikileaks veröffentlicht wurden.


Die Wikileaks Site ist ein Informationsportal, das ähnlich wie Wikipedia funktioniert. Mit dem Ziel der Veröffentlichung brisanter Inhalte frei und basisdemokratisch, ohne Zensur oder anderwärtige Interventionen durch Regierungen oder Unternehmen. Da es keine redaktionelle Endkontrolle gibt, kommt Wikileaks immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik, weil die veröffentlichten Artikel und Informationen nicht auf Echtheit geprüft würden. Das wird seitens Wikileaks dementiert – weltweit würden investigative Journalisten für die Verlässlichkeit der Informationen sorgen.

Die Veröffentlichung der australischen Internet Blacklist sorgte für heftige Kritik. Die australische Regierung hatte angekündigt nur Webseiten mit kriminellen Inhalten, wie z.B. Kinderpornografie bzw. Internetseiten mit bedenklichen Inhalten, die nicht dem Jugendschutz entsprechen, auf die schwarze Liste zu setzen. Doch jene Liste von 2.400 Webseiten auf Wikileak machte deutliche, dass es die australische Regierung offensichtlich auch auf Webseiten abgesehen hat, die ihren Vorstellungen nicht entsprechen. So war youtube, Wikipedia Artikel, Online-Poker Seiten, ja sogar PokerNews Seiten auf der Blacklist zu finden. Für die Community der freien Meinungsäußerung ein Skandal.

Mittlerweile musste die Liste auf Wikileak aber wieder entfernt werden. Es handle sich hier um ein Regierungsinternes Dokument, das dem Datenschutz unterliege. Bei Verstoß drohen AUD 11.000,- Strafgeld. Jetzt steht Wikileak selbst auf der Blacklist.

Die Australische Regierung verteidigt sich, dass man keine Zensur übe, sondern dem Vorbild anderer westlichen Länder, wie z.B. Dänemark folge. Schließlich sei es ein nobles Ziel, dass man hätte, die Bekämpfung von Kriminalität. Ist das frei nach dem Motto „wo gehobelt wird, da fällt Späne"?

In einer Presseaussendung spricht die Organisation „Reporter ohne Grenzen" davon, dass man schon länger über die Web-Zensur der australischen Regierung Bescheid wisse. Bis dato war Kritik allerdings nicht fruchtbar gewesen. Allerdings würde Australien Zensurmaßnahmen kaum exekutieren. Dennoch gibt Pressereferentin Anja Viohl zu bedenken: „In Australien kann beispielsweise die Telekommunikations-Regulierungsbehörde Webseiten sperren lassen, über die sich Bürger beschwert haben. Zudem erlaubt eine Anti-Terror-Gesetzgebung der ACMA, 'verdächtige' private E-Mails abzufangen."

Die Pokerfans in Australien sollten also kommende Entwicklungen gut verfolgen, der „Sydney Morning Herald" berichtet fast täglich über die Zensur Causa.


Quelle: de.pokernews.com

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